25 / 01 / 14

Ich hab's satt. Ich will einfach nicht mehr. Von allen Seiten bekomme ich gesagt, ich hätte mich verändert. Ich weiß. Von allen Seiten wird mir gesagt, es wäre nicht gut. Nein. Es ist gut. Ich bin endlich halbwegs zufrieden mit mir. Kommt damit klar oder nicht. Ab jetzt war's das, ich stehe an erster Stelle. Wenn jemand nicht mit mir klar kommt, kann er gehen. Ich möchte nicht mehr. Es geht mir gut, ich bin kurz davor entlassen zu werden und dann kommt sowas. Und ich bin wieder am Boden. Ich glaube, ich schaff das am Montag nicht. Gestern habe ich mich noch darauf gefreut. Wisst ihr was? Ihr könnt mich alle mal. Ich lebe für mich, für niemanden sonst. Natürlich, ich will Freunde haben, und ich liebe euch alle. Aber vor allem muss ich Mich lieben. Und das vergess' leider oft genug...

21 / 01 / 14 ~ Wunderland ~


Mein Wunderland. Ich bin wieder hier. Ich habe mein Wunderland wieder. Aber es ist nicht mein Wunderland. Nicht gänzlich. Es hat sich verändert, ist dunkler und gefährlicher geworden. Die Angst ergreift Besitz von mir, was ist hier bloß geschehen? Vorsichtig setze ich einen Fuß vor den Anderen, schaue mich langsam um. Ich werde wütend. Wer auch immer es war, der meinem Wunderland etwas so schreckliches angetan hat, er gehört bestraft. Als ich an dem leblosen Körper meines Grinsers vorbei komme, fange ich an zu weinen. Wut, Trauer, und auch Schuldgefühle kämpfen in mir, während ich das Messer aus dem Leib meines Freundes ziehe. Hinter mir höre ich ein Geräusch. Irgendjemand, oder Irgendetwas schleicht auf mich zu. Vorsichtig drehe ich mich um. Bei dem, was ich erblicke, kommt mir nur ein einziges Wort in den Kopf: Verfall. Schleichender, bedrohlicher Verfall. Ich spüre die Gefahr, die von ihm ausgeht, und wende das Messer in meiner Hand. In Angriffshaltung gehe ich auf das seltsame Wesen zu. Wut, aber auch Freude über das bevorstehende durchflutet meinen Körper. Langsam gehe ich auch das Wesen zu, dann geht alles ganz schnell. Schon liegt mein Gegner auf dem Boden. Ich muss grinsen, So monströs, und doch so hilflos. Nach und nach kämpfe ich mich durch mein Wunderland, bezwinge die verschiedensten Arten des Verfalls, bis ich vor einem riesigen Zug stehe. Instinktiv weiß ich, dass dieser Zug der Grund für die schlechte Verfassung meines Wunderlands ist. Zittrig öffne ich die Tür und spähe in den Waggon. Alles ist verfallen, dunkel und gefährlich. Meine Hand um den Griff des Messers versteift sich. Was ist nur passiert? Ich kämpfe mir meinen Weg bis zum Lokführer, und auch dieser bleibt nicht verschont. Es ist anstrengend, ich bin hin und her gerissen, doch es lohnt. Endlich, ich habe es geschafft. Ich habe mein Wunderland gerettet, es von allem Übel befreit. Ich drehe mich um, will mir das Ausmaß meines Kampfes ansehen. Doch da ist kein Zug, kein Wunderland. Ich stehe am Ende eines langen Ganges, voller Blut und lebloser Körper. Das Zimmer, vor dem ich stehe ist ebenfalls voller Blut, doch befindet sich dort nur ein Körper. Der meines Arztes. Die Wut verebbt langsam, und ich frage mich, ob es richtig war. Es gab nie ein Wunderland, es gab keinen Zug und keinen Zerfall. Ich wurde getäuscht. Doch schlussendlich... Meine Gefühle waren echt. Wenn auch nicht auf meinen Verstand, so kann ich mich wenigstens noch auf meine Gefühle verlassen.
Ich trete wieder in das Zimmer, lasse das Messer fallen und fliehe.