Gedankenverloren starrt sie auf das
leere Blatt vor ihr. Es ist mitten in der Nacht, doch an Schlaf ist
nicht zu denken. Ihr ganzer Kopf ist voll mit Worten und Gedanken,
kleinen Ideen, die sie jedoch nicht zu fassen bekommt. So hat sie
nach einer Stunde immer noch nichts zu Papier gebracht. Sie legt den
Stift weg und fährt sich mit einer Hand durch die Haare. Das kann
doch nun wirklich nicht so schwer sein! Sie
weiß doch eigentlich, was sie schreiben möchte, sind es doch ihre
Gedanken, die auf dem Papier festgehalten werden sollen. Das ganze
möchte sie ihnen später zuschicken, ihnen, den Mitgliedern ihrer
Lieblingsband. Sie möchte ihnen begreiflich machen, wie ihre Musik
ihr Leben verändert, vielleicht sogar gerettet hat. Wie sie ihr Mut
und Zuversicht geschenkt hat, Halt gegeben hat, als sie glaubte, den
Boden unter den Boden zu verlieren. Noch einmal denkt sie an die
Momente, in denen ihr eigentlich völlig fremde Menschen nur mit
Songtexten geholfen haben, nach vorne zu schauen und weiter zu
machen. An das Gefühl von Wärme, ja sogar Heimat, wenn sie die
Stimme des Leadsängers und die alt bekannten Texte hört.
Eine vereinzelte
Träne tropft auf das Blatt, während sie lächelnd nach dem Stift
greift und anfängt zu schreiben.