29 / 11 / 14

Es ist warm. Es ist eng. Es ist dunkel.

Du bist umringt von den unterschiedlichsten Leuten, kannst dich kaum bewegen. Der Saal besteht aus stickiger Luft, Schweiß und Menschen. Im Moment ist es ruhig, die Musik spielt nur leise im Hintergrund. Du würdest dich gerne mit deinen Freunden unterhalten, doch in dem Moment springt dir jemand gegen den Rücken. Die ganze Menge setzt sich in Bewegung und versucht sich neu zu ordnen, versucht dem Kreis in der Mitte Platz zu machen.
Plötzlich liegst du geradezu auf der Bühne. Du schaust dich um, kannst deine Freunde aber nirgendwo entdecken. Kurz überlegst du, dir einen anderen Platz zu suchen, denn es ist tatsächlich noch enger und wärmer als vorher. Doch dann betritt die Band die Bühne. Und all deine Gedanken verwirren, als die Instrumente einsetzen.
Nach bereits einem Lied scheinst du dich in einer eingespielten Gemeinschaft zu befinden. Ab und zu merkst du, wie du mit dem Gesicht auf der Bühne hängst, da du einen Fuß im Nacken hast. Doch es stört dich nicht. Manchmal glaubst du, dich übergeben zu müssen, wenn du von jemandem gegen die Bühne gestoßen wirst. Doch es stört dich nicht. Zeitweise kommt die Sorge, dir könnte etwas passieren, und du vermisst deine Freunde. Doch es stört dich nicht.
Direkt neben dir steht ein Mädchen, genau wie du scheint sie hier nicht hin zu gehören. Sie schaut verschreckt, wenn jemand ihr in den Rücken springt und oft sieht es aus, als würde sie jeden Moment flüchten wollen. Doch immer, wenn ihr euch anschaut und euch leicht zu lächelt, geht es ihr, wie auch dir, ein wenig besser. Und irgendwann vergisst du tatsächlich alles um dich herum.
Anfangs warst du schüchtern. Du hast dich nicht getraut, dich zu bewegen, oder mit zu singen. Doch das ist nun vorbei.
Und so stehst du in der Menge, und schreist und springst und tanzt und wechselst Blicke mit dem Mädchen neben dir. Und fühlst dich wohl.

Es ist zu warm. Es ist zu eng. Es ist zu hell.
Doch es stört dich nicht.
Denn du bist glücklich.

15 / 07 / 14 ~ Familie ~

In dem Moment, in dem Dean Dick Roman den Dolch in den Kopf rammt, fange ich an zu jubeln. Sie haben es geschafft. Meine Jungs haben es endlich geschafft! 
Über 100 Folgen fiebere ich nun schon mit, wie Sam und Dean Winchester sich durch ein mit Monstern und Dämonen übersätes Amerika kämpfen. Über 6 Staffeln haben die beiden sich den verschiedensten Gegnern entgegen gestellt. Ich habe mit ihnen gelacht und getrauert, wenn ein geliebter Charakter gestorben ist. Natürlich weiß ich, dass ich mich zu sehr hinein steigere, zu sehr mitfühle. Doch gleichzeitig tut es so unglaublich gut. Es ist, als würde ich nach Hause kommen, wenn ich Dean in seinem Impala singen höre, wenn ich die Fassaden des alten Hogwarts oder den Doktor durch seine Tardis springen sehe. 
Es mag keine reale Familie sein, aber ich konnte sie mir aussuchen. Ich kann den Fernseher anschalten und in meine eigene kleine Welt abtauchen, wenn ich es brauche, ihn aber auch wieder ausschalten, wenn ich zurück in die Realität möchte. Und vielleicht ist es auch ganz gut, dass es nicht real ist. Denn so kann ich zwar mitfühlen, mir aber auch nicht die Schuld geben, wenn etwas Schlimmes passiert. 
Ich liebe diese Familie.